@Tino Eberl
Ich hab da jetzt noch nicht reingeschaut und antworte einfach mal trotzdem:

da hab ich vor 1, 2 Jahren mal eine Doku angeschaut oder angehört, wo es um Milch ging.

Bei Kühen ist es ungefähr linear so, je mehr Gras man vorne reinschiebt, desto mehr Methan entweicht aus den Viechern.
Heutige Milchkühe geben unfassbar viel Milch. Halten das aber nur ~2 "Laktatzyklen" aus und müssen dann geschlachtet werden. Laktatzyklus ist in unserem Sprech Schwanger werden, Kind kriegen, solange säugen bis nix mehr kommt und dann wieder schwanger werden...

Diese Kühe werden also nicht sehr alt.

Außerdem benötigen solche Kuhzüchtungen Kraftfutter. Also eiweißreiche Nahrung auf Sojabasis. Fütterte man sie nur mit Gras, würden die einfach verhungern.

So war die Einleitung der Doku.

Wenn die Kühe aber nur 2 Laktatzyklen überleben, braucht es eine enorm große "Flotte" an Kälbern, die "unproduktiv" gefüttert werden müssen und Methan produzieren, das ja 200x wirksamer ist als CO2 als Treibhausgas.

Würde man jetzt Kuhzüchtungen einsetzen, die weniger Milch geben, könnten diese 3, 4 oder gar 5 Laktatzyklen überleben und bräuchten nicht einmal mehr Kraftfutter. Und die Kälberflotte kann halbiert oder auf noch weniger reduziert werden als sie heute notwendig ist.

Das hätte eine massive Reduktion an Treibhausgasen zur Folge. Allein das was die Kälber nicht mehr produzieren, ist im Ausmaß von - wenn ich mich recht erinnere - 10% des weltweiten gesamten Treibhausgasausstoßes.

So eine Reduktion könnte man mit einer Reduktion des Milchkonsums um 10-20% erreichen.

Mit grasgefütterten Kühen braucht es auch kein Soja mehr aus Übersee. Es würde nicht mehr notwendig sein, Urwald für Sojafelder zu roden.
Es könnten die Kühe auch auf die Weide geschickt werden und es würden auch bei uns noch Flächen frei die heute für Futtermittelproduktion verwendet werden, um sie wieder zu bewalden, was zusätzlich noch das CO2 in der Atmosphäre reduziert.
Auch die Treibhausgase für den Transport und die Produktion von Soja in Übersee fielen weg.

Die Reduktion des weltweiten Milchkonsums um 10-20 % führt also zu einer Reduktion des Treibhausgas-Ausstoßes in einer Größenordnung die größer ist als der Flugverkehr und der Autoverkehr zusammen (wenn ich das noch richtig im Kopf habe).

Und den Milchkonsum um 10-20% einschränken bedeutet noch nicht einmal einen großen Verzicht.

DAS schafft jeder.

Ich frag mich, warum diese Geschichte nicht öfter erzählt wird.
Ich weiß schon... auf der einen Seite sind die "entweder ganz" und auf der anderen Seite die "also dann gar nicht" daheim.