@Bego Mario Garde 🇺🇦🕊️

Wer in den letzten 22 Jahren noch ein Haus in einem ehemaligen Retentionsgebiet oder ehemaligen Flussbett gebaut hat... ist zwar Opfer der Flut, aber zu 100%selbst schuld.

Warum?

Da war das Hochwasser 2002 und da hätten jetzt lebende Menschen lernen können, dass es eine saublöde Idee ist, das zu tun.

Die Politiker haben auch zu 100% schuld, weil sie das erlaubt haben.

Und die Schnittmenge ist 100% Überdeckung, weil "die Politiker" Menschen von "den Leuten" sind.

Und dann gibts welche, die sind betroffen, weil das Jochwasser ärger ist als alles bisher dagewesene, die bisher "sicher" gewohnt haben UND sich für den Klimaschutz eingesetzt haben... die fühlen sich von der Aussage auch nicht gefrozelt, sondern bestärkt.

Insoferne... die Aussage trifft eigentlich voll die Richtigen.

Oder anders gesagt: (alter Spruch) "Wer nicht hören will muss fühlen."

@Bego Mario Garde 🇺🇦🕊️

Weißt du... ich engagiere mich ungefähr seit den frühen 1990ern für eine Verkehrswende. Und ich wurde oft und oft mit dem Argument versucht mundtot zu machen:

"Wie soll ich mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln irgendwo hin kommen? Da müssen wir zuerst einmal die Straßen ausbauen, damit die Leute mit dem Auto dort hinkommen, wo sie hin müssen."

Ich habe gelernt, dass die "Rücksichtnahme" auf jene die heute ein Problem haben völlig am Thema vorbei geht, das ich transportiere. Denn es gibt GENÜGEND Menschen die all das "berücksichtigen" und immer weiter so und weiter so machen... bis wir dort hinkamen, wo wir heute sind.

Ich erinnere mich auch an all die Appelle, Aktivitäten, Forderungen der Grünen, die schon vor 40 Jahren vor Zersiedelung, Besiedelung von Überflutungsflächen usw. gewarnt hatten und immer mit "Du willst doch nicht zurück ins Mittelalter" weggewischt wurden.

Dass es heute SO VIELE Betroffene von solchen Hochwässern gibt liegt nämlich nicht nur am Klimawandel sondern an der verrückten autogerechten Verkehrsplanung mit der daraus resultierenden Zersiedelung der Landschaft und dadurch möglichen Besiedelung von Retentionsflächen von Gewässern...

So gibt es heute genügend Menschen, welche den Betroffenen Zusprache, Trost und Hilfe zukommen lassen. Und das ist notwendig und wichtig. Und ich bin da ganz und gar bei dir. Zuerst den Betroffenen helfen!

ABER

Wenn mein Kind immer wieder hört, dass es bergab auf einer Asphaltstraße nicht laufen soll... und es läuft immer und immer wieder bergab auf einer Asphaltstraße... und stürzt dann einmal... tröste ich es, versorge die Wunden... und erkläre meinem Kind "Und DAS ist der Grund, warum ich dir so oft gesagt habe, dass du bergab nicht laufen sollst"

Denn erkläre ich es meinem Kind übermorgen, wo der große Schmerz wieder verflogen ist... fehlt die Verknüpfung von Erfahrung und Information.

Es geht bei diesem Appell jetzt nicht darum den Menschen zu sagen "Ihr seid selbst schuld" sondern es geht darum, eine Verknüpfung in die Gehirne zu pflanzen...

Wird sofort ohne jeglichen Hinweis geholfen, lernen die Menschen "Hochwasser ist zwar schlimm... aber ich krieg sofort Hilfe" und ändern nix an ihrem Verhalten...

So wie mein Kind zwar Schimpfe kriegt, wenn es das Zeugs nicht wegräumt, auch wenn Mama es schon 20x gesagt hat, und Mama räumt das Zeugs dann am Abend weg, wenn das Kind schläft. Dann lernt das Kind "Schimpfen halte ich aus... und wegräumen tut es die Mama sowieso".

Deshalb finde ich solche Aussagen wie von Prof. Rahmsdorf so bitter notwendig. Und ich höre VIEL ZU WENIG davon in all der Berichterstattung, dass dieses Hochwasser jetzt ursächlich mit dem Verhalten der Menschen selbst zu tun hat... nicht vom Individuum. Sondern von den Individuen in seiner Grundgesamtheit aller Menschen.