„Würde man dagegen die Flugaktivität des einen Prozent mit den meisten Flügen halbieren, so würde das die Emissionen aus dem kommerziellen Passagiertransport um über 25 Prozent senken.“
Das Lustige ist: Es müssten sich also nur ganz wenige Personen ändern und schon hätten wir einen gigantischen Effekt.
Ähnliche Lustigkeiten kann man bei der #Erbschaftssteuer und anderen Sachen finden. Warum beschließen wir das nicht einfach? Wir sind viel mehr. 99%. Glauben wir alle ernsthaft, dass wir mal irgendwann zu dem einen Prozent gehören werden? Wollen wir deshalb alle lieber zugrunde gehen?
Für die Flugreisen müsste es entweder ein personengebundenes Limit an Meilen geben oder exponentiell steigende Steuern. Auch auf Meilen bezogen.
1 Prozent der Weltbevölkerung verursacht 50 Prozent der CO2-Emissionen durch Flugverkehr - Celsius - der Klimablog von Scientists for Future Österreich
Lesedauer 2 Minuten. Gössling, Stefan, & Humpe, Andreas. (2020). The global scale, distribution and growth of aviation: Implications for climate change. Global Environmental Change, 65, 102194. https://doi.org/10.1016/j.gloenvcha.2020.Red. M. A. (Celsius - der Klimablog von Scientists for Future Österreich)
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jakob 🇦🇹 ✅
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Würden Kühe verwendet, die etwas weniger Milch gäben und 1x nehr Kälber krirgen können, würde der Methanausstoß der Viehwirtschaft um 1/3 gesenkt werden können... das ist ein SO VIEL größerer Beitrag zur Reduktion von THG als der gesamte Flugverkehr und Autoverkehr zusammen.
Und nun beide Maßnahmen zusammen...
Wow... niemand müsste großartig auf viel verzichten... außer vielleicht 1, 2% der Weltbevölkerung.
Stefan Müller :verified:
in reply to jakob 🇦🇹 ✅ • • •jakob 🇦🇹 ✅
in reply to Stefan Müller :verified: • • •@Stefan Müller :verified:
Ich hab jetzt extra für dich mein altes Handy ausgepackt und wieder zum Laufen gebracht, um den Podcast zu hören, wo ein Wissenschaftler - ich glaub er war von der Boku Wien - über dieses Thema referiert hat.
Leider hab ich im letzten Jahr zuviele Podcast angehört und finde den nicht mehr.
Aber ich kann dir kurz umreißen, worum es darin ging. Wenn es dich WIRKLICH interessiert... deiner Wortmeldung nach hältst du das oder mich wegen meiner Aussage hier ja für vollkommen deppert...
Ich probiers trotzdem mal zu erläutern.
Eventuell findet sich ja jemand, der hierzu noch mehr Wissen beizusteuern hat.
Es ging im Groben darum, dass es Forschungsprojekte gibt/gab die herausfinden wollen, wieviel Treibhausgase Kühe so produzieren. Hier ist es vorwiegend Methan, welches eine Kuh bei der Verdauung so aushaucht. Und Methan ist 200x wirksamer als CO2 al
... Show more...@Stefan Müller :verified:
Ich hab jetzt extra für dich mein altes Handy ausgepackt und wieder zum Laufen gebracht, um den Podcast zu hören, wo ein Wissenschaftler - ich glaub er war von der Boku Wien - über dieses Thema referiert hat.
Leider hab ich im letzten Jahr zuviele Podcast angehört und finde den nicht mehr.
Aber ich kann dir kurz umreißen, worum es darin ging. Wenn es dich WIRKLICH interessiert... deiner Wortmeldung nach hältst du das oder mich wegen meiner Aussage hier ja für vollkommen deppert...
Ich probiers trotzdem mal zu erläutern.
Eventuell findet sich ja jemand, der hierzu noch mehr Wissen beizusteuern hat.
Es ging im Groben darum, dass es Forschungsprojekte gibt/gab die herausfinden wollen, wieviel Treibhausgase Kühe so produzieren. Hier ist es vorwiegend Methan, welches eine Kuh bei der Verdauung so aushaucht. Und Methan ist 200x wirksamer als CO2 als Treibhausgas, bleibt aber nur wenige Jahrzehnte in der Luft (was in der aktuellen Situation immer noch äußerst ungünstig ist).
Das Ergebnis war folgendes:
Es gibt ein paar Parameter wo man drehen kann um die Methanproduktion etwas zu erhöhen oder zu verringern, aber im Großen und Ganzen kann man sagen, je mehr Futter vorne in die Kuh reinkommt, desto mehr Methan rülpst sie auch wieder aus. Der Zusammenhang ist ziemlich linear.
Und das vom Kalb bis zur Schlachtung/Tod des Tieres.
Heutige Milchkühe sind so derartig hochgezüchtet, dass sie zwei Laktatzyklen aushalten und dann so ausgemergelt sind, dass sie geschlachtet werden müssen. Sprich, eine Kuh wird zweimal schwanger gemacht, gemolken und dann geschlachtet.
Dementsprechend groß muss die Kälbermenge sein, damit die milchproduzierende Kuhherde gleich bleibt, bei gleichbleibendem Milchverbrauch.
Würde man auf ältere, weniger hochgezüchtete Rinderrassen setzen, die z.B. 4x ein Kalb kriegen können, müsste die Kälbermenge nur mehr halb so groß sein.
Ich hab die genauen Zahlen leider nicht mehr im Kopf... aber mir war so, als ob die Anzahl der Kälber derzeit rund 1/3 der Kuh-Herde weltweit ausmacht und demnach auch 1/3 des Methan-Ausstoßes in der weltweiten Rinderhaltung produziert. Und das ist beim Anteil der Landwirtschaft an den weltweiten THG-Emissionen ein ganz schön ordentlich großer Anteil.
Halbiert man nun die Kälbermenge durch Kühe, die doppelt so oft Kälber kriegen können, halbiert man auch den Anteil des THG-Ausstoßes den die Kälber verursachen...
Das geht aber nur, wenn die Menschen weniger Milch und Milchprodukte konsumieren.
Wenn man auf solche Kuhrassen setzt, können die auch mit Gras statt Kraftfutter gefüttert werden. Das wiederum vermindert den Import von Soja beträchtlich, was dazu führt, dass viel weniger tropischer Regenwald abgeholzt werden muss bzw. wieder aufgeforstet werden kann.
Außerdem kann dann auch bei uns auf den Anbau von Kraftfutter für Rinder verzichtet werden und das führt dazu, dass Ackerflächen wieder in Grasland oder gar Wald verwandelt werden kann. Der Einsatz von Kunstdünger (Stichwort Lachgas!) kann dann auch reduziert werden.
Du wirst niemals alle Menschen für einen vollkommenen Verzicht auf Milch und Fleisch überzeugen können. Und wenn du ihnen das verbieten willst, gehen sie in Totalopposition (Sieht man ja auch schön, wenn man z.B. das Södermännchen in Bayern anschaut).
Aber mit einer Reduktion des Konsums von Milch und Milchprodukten wie auch Fleisch kann man DEUTLICH mehr Menschen für aktiven Klimaschutz gewinnen. Und eine Reduktion auf z.B. die Hälfte von Milch/Milchprodukten ist relativ leicht möglich... das aber löst die oben geschilderte Kette aus die eine Reduktion von größtenteils hochwirksamen Treibhausgasen um einen wirklich gewaltigen Batzen senkt. Und zwar in der Tat mehr als der Flugverkehr weltweit verursacht.
Ich werde aber weitersuchen, weil ich die Zahlen ebenfalls extrem spannend fand und gerne noch einmal verifiziert haben möchte.
[edit]Ich hab jetzt nach weiteren Zahlen gesucht.
Hier https://www.klimaschutz-portal.aero/klimakiller-nr-1/ steht, dass der Flugverkehr für 3% des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich sei.
Und hier https://www.umweltbundesamt.at/klima/treibhausgase steht geschrieben, dass die Landwirtschaft für 11,3% des weltweiten Treibhausgas-Ausstoßes verantwortlich sei.
Jetzt kann ich allerdings noch nicht zusammenbringen, ob die 3% des weltweiten CO2-Ausstoßes in der Statistik die Methan und Lachgasemissionen mit berücksichtigt... ich nehme nicht an, da es ja nur um CO2 geht. Nimmt man die anderen Emissionen dazu ist der Flugverkehr am gesamten Treibhausgas-Ausstoß wohl eher im Bereich 1-2%. Und da ist die Halbierung eines Drittels von 11% in etwa im Bereich des Flugverkehrs.
Nimmt man die Reduktion von Treibhausgasen durch die weiteren Folgen (weniger Kraftfutter, weniger Transport von Futtermitteln rund um den Globus, weniger Kunstdünger, wie oben geschildert) dazu, so kommt da noch das eine oder andere Prozent dazu, das eingespart wird.
Wie belastbar all diese Zahlen sind, kann ich dir jetzt nicht aufschlüsseln.
Jedoch war es für mich sehr aufschlussreich, dass mit einer relativ einfachen Maßnahme, die garantiert auch breitenverträglich in der Bevölkerung ist, ein SO großer Hebel möglich ist. Quasi im Vorübergehen mal den Ausstoß von THG in der Größenordnung des gesamten Flugverkehrs oder von Deutschland einsparen.
Dass es nicht reicht, ist eh klar. Und noch größere Hebel wären im Verkehrs/Transportbereich zu finden. Aber die scheinen nicht so leicht umsetzbar wie die Reduktion (statt Vollverzicht) von Milch/Fleischkonsum
Emissionen eines Flugzeugs - Klimakiller Nr. 1? - Klimaschutz-Portal
Klimaschutz-PortalStefan Müller :verified:
in reply to jakob 🇦🇹 ✅ • • •@jakob
Toll! Danke! Ist komplett plausibel. Ich suche aber trotzdem noch weiter nach der wissenschaftlichen Quelle. Nein, ich habe dich nicht für deppert gehalten. Ich hatte nur noch nie davon gehört und möchte immer die Quellen haben, weil auch viel Mist erzählt wird. Ich poste hier meist Quellen mit, wenn ich was schreibe. Deshalb brauche ich die auch. Danke!
Die Flugindustrie liegt übrigens wegen der Höhenwirksamkeit bei 6%. Die schummeln da immer und geben nur das CO2 an.
jakob 🇦🇹 ✅
in reply to Stefan Müller :verified: • • •@Stefan Müller :verified:
Ok. Es klang nur in meinen Ohren so... :)
Bei den Flugzeugen ist ja nicht nur der Treibhausgas-Ausstoß es wirkt ja auch der Wasserdampf. Durchaus auch mit einem dämpfenden Effekt aber auch mit einem Verstärkenden Effekt (soweit ich das weiß).
Ich erinnere mich noch an Zahlen bzgl. Energieverbrauch für den Auto, Reisebus, Eisenbahn und Flugverkehr aus meinen Vorlesungen zur Verkehrsplanung und Eisenbahnwesen... Die fand ich damals schon spannend...
Der jeweils spezifische Energieverbrauch pro Sitzplatz und Kilometer wurde uns da präsentiert unter verschiedenen Gesichtspunkten.
- Ein Reisebus hat einen geringeren als die Eisenbahn.
- Ein vollbesetztes Auto hat einen geringeren als ein Reisebus
- Ein vollbesetztes Flugzeug hat einen geringeren als ein PKW
- ein normalbesetzes Auto (1,15 Personen/PKW damals) ist katastrophal
... Show more...allerdings
@Stefan Müller :verified:
Ok. Es klang nur in meinen Ohren so... :)
Bei den Flugzeugen ist ja nicht nur der Treibhausgas-Ausstoß es wirkt ja auch der Wasserdampf. Durchaus auch mit einem dämpfenden Effekt aber auch mit einem Verstärkenden Effekt (soweit ich das weiß).
Ich erinnere mich noch an Zahlen bzgl. Energieverbrauch für den Auto, Reisebus, Eisenbahn und Flugverkehr aus meinen Vorlesungen zur Verkehrsplanung und Eisenbahnwesen... Die fand ich damals schon spannend...
Der jeweils spezifische Energieverbrauch pro Sitzplatz und Kilometer wurde uns da präsentiert unter verschiedenen Gesichtspunkten.
allerdings
Konkrete Zahlen hab ich mir nicht gemerkt, sondern nur die Verhältnisse.
Auch waren damals schon relativ moderne Busse in Leichtbauweise im Einsatz, im Regionalverkehr hingegen noch schwere, alte und nicht so effiziente Dieseltriebwägen auf der Eisenbahn im Regionalverkehr. Bei Elektroschienenfahrzeugen war Rekuperations-Bremsen noch nicht etabliert.
Da hat sich das Verhältnis zwischen Bus und Bahn in den letzten 25 Jahren sicher Zugunsten der Bahn (vor allem im Regionalverkehr) sicher verändert.
Im Fernverkehr der Bahn hauen die vermehrten Hochgeschwindigkeitsverbindungen sicher das Verhältnis im Vergleich zu Fernreisebussen wieder zusammen.
Für mich war damals das Fazit:
Bahn modernisieren, elektrifizieren, Rekuperationsbremse und ganz generell Verzicht auf Fernreisen wo immer möglich. Das größte Übel im Transport sind die weiten Transportentfernungen. Egal mit welchem Verkehrsmittel.
Was ist aber seither geschehen? Es wurde alles schneller gemacht und mit der #Reisezeitkonstanz stiegen auch die Reiseweiten enorm an. Sowohl im Personen- als auch im Warentransport. Daher ist der Verkehrssektor auch gar so mies.
Aber momentan ist unser Wirtschaftssystem auf hohen Transportweiten basierend... das zurückzudrehen ist DAS Gebot der Stunde... und wohl der allerschwierigste Knoten zum Lösen in der Klimaproblematik.
jakob 🇦🇹 ✅
in reply to jakob 🇦🇹 ✅ • • •@Stefan Müller :verified: Ich kann dir auch leider hier keine Quellen nennen... Ich hab die Vorlesungsunterlagen leider nicht mehr.
Das war, falls du mal irgendwo auf einer Unibibliothek zugriff darauf hast:
- Verkehrswirtschaft, Prof. Edwin Engel, TU Wien
- Studienblätter zur Vorlesung Verkehrsplanung, Prof. Herrmann Knoflacher, TU Wien
Stefan Müller :verified:
in reply to jakob 🇦🇹 ✅ • • •@jakob
Bus / Bahn ja. Ansonsten habe ich da andere Zahlen in Erinnerung.
jakob 🇦🇹 ✅
in reply to Stefan Müller :verified: • • •@Stefan Müller :verified:
Die Zahlen fürs Flugzeug hängen wohl auch essentiell vom verwendeten Typ ab.
Ich hab die Kurve nicht mehr detailliert vor Augen.
Im Kurzestreckenflug ist der spezifische Energieverbrauch pro Sitzplatz und Kilometer bedingt durch den Startvorgang enorm hoch.
Das gleicht sich aber im Langstreckenflug nach unten aus, und sinkt unter den eines PKW pro Kilometer.
Nur steigt halt der Gesamtverbrauch von einen hohen Verbrauch am Anfang kontinuierlich an und ist IMMER über dem einer Reise mit dem Auto oder der Bahn. Die Kurve steigt nur nicht so steil wie beim Auto, Bus oder Bahn.
Ich weiß auch leider den Punkt nicht mehr, ab wo eine Flugreise tatsächlich weniger Gesamtenergie verbraucht als eine Bahnreise. Sie war aber, soweit ich mich erinnere, deutlich über innereuropäischen Reiseweiten.
Schlüssellochkind 👁️
in reply to jakob 🇦🇹 ✅ • • •@jakob
Und das obwohl sie dann immernoch massenhaft in Megaställen stehen?
Dann noch Stall weg und die Kuh auf Wiesen und im Wald laufen lassen, und sie ist komplett vom Eis...
Dann könnte ich nachts auch wieder ganz verrückte Sachen träumen wie es sich gehört! 👍 @stefanmuelller
jakob 🇦🇹 ✅
in reply to Schlüssellochkind 👁️ • • •@Schlüssellochkind 👁️ @Stefan Müller :verified:
Wie ich grad im Kommentar darüber erzählt habe, was der Typ im Podcast erzählte... Eine Reduktion des Milchkonsums kann Milchkühe tatsächlich auch wieder ein lebenswerteres Leben ermöglichen...
jakob 🇦🇹 ✅
Unknown parent • • •@42GB🪫 @Stefan Müller :verified:
Ich las mal von 2%